|
 |
 |
 |
 |
 |
 |
|
in der Vorzeit bediente man sich zur Herstellung des Mehls dass einfacher Handmühlen. Es waren dies Reibsteine, zwischen denen das Korn mehlig zerquetscht wurde. später kamen dann Steinmühlen auf, welche das Getreide durch einen rotierenden Stein, der von Menschen oder Zugtieren gedreht wurde, mahlten. Endlich kam ein erfinderischer Kopf auf den Gedanken, die Umdrehung des Mahlsteins durch ein Wasserrad zu bewirken-- kurz, grüssen Ueber die Erbauung der ersten Wassermühlen in unserer Gegend haben sich urkundliche Nachweise nicht erhalten. Doch ergibt der Augenschein, daß nur größere Grundherren, Städte und Klöster, die im Besitz von Wasserrechten und dem hiezu geeigneten Gelände waren, solche nach Gutdünken anlegen konnten. Weil aber um jene Zeit der Grund und Boden des Dorfes unter die vorhandenen Bauern aufgeteilt war, so finden wir bei den Mühlen anfänglich nur wenig Feld- und Wiesenland. Trotzdem waren sie ziemlich hoch mit Abgaben belegt. Außerdem müßten die Müller mit der Hacke oder dem Handbeil der Herrschaft fronen, besonders aber bei Aufrichtung des Galgens im Gerichtsbezirke mithelfen. Hierfür suchte der Müller sich durch das “Metzenhof an dem Mahlgetreide seiner Kundschaft wieder schadlos zu halten. Die Folge war, daß man im Volke durch Spottverse den reich gewordenen Müller verächtlich zu machen suchte. Dagegen haben verschiedene Dichter die Dorfmühlen in zahlreichen Liedern verherrlicht. Wer kennt wohl nicht " einem kühlen Grunde von Eichendorff, oder €dort unten in der Mühle von I Kerner. Besonders aber hat sich W. Müller, durch seinen Zyklus .Die schöne Müllerin bekannt gemacht. Weniger Gefallen scheinen die Minnesänger an dem Geklapper der Mühlen gehabt zu haben. Denn Walther von der Vogelweide singt: Ich will nimmermehr zur Mühle geh`n, Wo der Stein im Schwung sich rauschend dreht, Und das Rad so schlechter Weise geht: Sagt, wer soll da harfen schön?
Das zwischen 1386-1392 angelegte Landbuch (siehe Archiv für Oberfranken 1925) des Amtes Bayreuth gibt uns erst male Kunde von den Miehlen, welche damals im Bayreuther Lande bestanden haben. über Kottersreuth findet sich dort folgender Eintrag: Himmelkron, das Kloster hat hier 6 Höfe und Hofstatt. Die von Hirschberg haben hier an jährlichen Zins Pfund Heller (30er Pfennig). Von Feld, Holz und salmutzwesen zu 16 Fuder Heues, aber 3 Pfund Heller. Nun aber haben die Schützen von Laineck die Mühle inne. längerer Zeit sind nun Räber Kottersreuth keine schriftlichen Nachrichten vorhanden. Erst aus dem alten Goldkronacher Gerichtsbüchlein ersehen wir, dass im Jahre 1582 ein gewisser Heinz Förtsch auf der Mühler Saxler Dieser war nämlich auf dem Heimwege von Goldkronach nach Kottersreuth mit H. Pöhlmann in Streit geraten, wobei ihm der Kopf arg zerbläut wurde Pöhlmann musste hierfür 3 Gulden dem Arzt, 5 Pfund Heller dem Stadtschreiber, ebensoviel dem Stadtvogt, sowie einen Gulden für die Besichtigung zahlen. Zwei Jahre später treffen wir den Meiler Förtsch als Angeklagten vor Gericht. Er hatte die Barbara Köfferlein, damals bei Christ. Lutz in Diensten, welche an des Müllers Zaun etwas Schafwolle abgezupfet, mit einem Hackenhöll derartig geschlagen, daß die schwarzen Flecken auf dem Rücken zu sehen waren, sie auch etliche Tage krank lag. Der Schmied Hans Hering von Goldkronach hat sich aber des Mädchens als seiner Freundin angenommen und bei Vogt Pirkner Klage gestellt. Der Müller entschuldigte sich damit, das Mädchen wääre ihm mit bösen Worten begegnet, als er sie der Wolle wegen angesprochen, daher er in Zorn kommen. Muß daher dem Mädchen 45 Kreuzer Schmerzensgeld zahlen. Bei dem großen Brande am 30. März 1613 in Goldkronach gingen auch alle vorhandenen Akten und Urkunden zu Grunde. Daher läßt es sich nicht mehr feststellen, wann und wie die Mühle in Kottersreuth in den Besitz der Stadt Goldkronach überging. Erst das sog. gelbe Stadtbuch, 1693 beginnend, enthält über die Mühle mehrere Einträge. So wurde am 21. Mai 1694 mit dem Zimmerermeister Horn wegen einer Reparatur akkordiert: Horn haut eine neue Mühlrinne aus, fertigt eine neue Welle und Arm, reißt das alte heraus und richtet das neue hinein. Der Müller hilft ihm dabei als Tagelühner, Hierfür erhält Horn 3 Gulden und 3 Batzen als Lohn. Dann wurde am 15. Sept. 1696 mit dem Müller Wolf Heuschmann von Unterbrand (Bez. Pegnitz) folgender Pachtvertrag abgeschlossen: Bürgermeister und Rat verlassen ihre Mühle in Kottersreuth samt dem Garten und unteren Gärtlein, sowie die Hofreit umfangen mitsamt dem Stadel um 30 Gulden und alle Jahr 1 Taler von Martini 1696 bis Martini 1699. 1. Werden ihm die Mahlsteine gemessen, soviel Zoll befindlich, soviel Zoll läßt er widerum, oder da solche nicht vorhanden, bezahlt er für jeden Zoll 36 Kreuzer, interim schafft er die‚ Mühlsteine von den seinen, und wenn sein Bestand man ihm auch jeden Zoll mit 36 Kreuzer. 2. Hält er das Mühlgeräte vor sich und was ihm an Mühlgeräte bereits eingehändigt (als wie im vorigen Protokoll sub pag. 356 vide das alte Stadtbuch 1685 zu sehen), das liefert er wieder nach verflossenem Bestand. 3. Was unter einem halben Gulden kann gemacht werden, das tägt er selber, verbessert alles, damit es zu keinem großen Schaden ausreißt. 4. Gibt er und die Seinen auf das Feuer acht als so lieb ihm sein Leib und Leben, verbürgt auch deswegen für den mutwilligen Schaden, den er und die Seinen aus Fahrlässigkeit sich zuschulden kommen lassen, all sein Hab und Gut. 5. Das Rechtholz genießt er, hingegen reicht er das Forstgetreide (2 eihalb Meßla Korn und 4 Meßla Hafer dem Forstmeister zu Röhrenhof). 6. Die Winterquartierung trägt Goldkronach, die Durchzüge aber der Müller. 7. Werden ihm die Feld- und Wiesenstücke auf 3 Jahre für 50 Gulden und 3 Taler Leikauf gelassen. Wenn er davon etwas verpachten will, so mag ihm solches vergünstigt sein. Doch hat hiezu die hießige Bügerschaft den Vorgang. Den Mühlzins zahlt er jedesmal ein Vierteljahr im voraus. Auch kündigt ein Teil dem an dern ein Vierteljahr zuvor auf.
Am 18. Juli 1699 wurde der Pacht zu den vorigen Bedingungen verlängert. Nur muß er zur heurigen Wittumb-und Zehntenmahlzeit ein Fischessen für 30 Personen anschaffen. Aber nur dieses Jahr.
Heuschmann erkaufte 1705 die untere Mühle in Goldkronach und kündigte daher im Juni d. J. den Pachtvertrag. Als Pächter meldete sich Hans Heinrich Zink, bisher auf der Schleifmühle bei Allersdorf, welcher auch die Mühle zu den gleichen Bedingungen wie Heuschmann erhielt. Er stellte den Bürger und Weber, Johann Uebel und Konrad Fischer in Lehen bei Bindlach als Bürgen, die handgebend gelobten, für allen mutwilligen Schaden zu haften. Aus der Rechnung vom 22. Mai 1710 ist ersichtlich, daßan der Mühle wieder eine grßere Reparatur vorgenommen wurde. Es erhielt nämlich der Maurer 3 Gulden, der Zimmermann 5 Gulden 23 Kreuzer, ein Taglöhner, so den Schutt hinausfahren, bekam 12 Kreuzer. Ein Falzbrett zu Fensterbögen kostete 8 Kreuzer, 4 Bretter zum Stadeltor 28 Kreuzer. Eine Fuhr Zimmerholz, eine Fuhre Schwarten, sowie eine Bretterfuhr kosteten je 15 Kreuzer. Am 6. April 1713 hat Zink wegen anhaltender Krankheit durch seinen Schwager den Pacht kündigen lassen. Die Mühle erhielt nun Jobst Schmidt von Eckersdorf zu obigen Bedingungen. Wegen der bestellten Felder muß er sich mit Zink abfinden, dessen Witwe die Hälfte des erbauten Getreides erhielt. Hatte die Mühle bis 1730 inne, wo er wegen Alters kündigte un Hs. Gg. Bäuerlein von Gräfental als Pächter in Vorschlag brachte, welcher auch angenommen wurde. Er hat 90 Gulden als eine Realkaution erlegt, die aber jährlich mit 4 ein halb Gulden verzinset werden. Die zur Mühle gehörigen Felder und Wiesen sind von fremder Hut befreit, aber für das Hutrecht muß er jährlich 4 Gulden an die Kottersreuther Gemeinde zahlen. Den Tod- und Lebendigenzehnten muß er wie seine Nachbarn in das Klosteramt Himmelkron abliefern. Als im Jahre 1743 der Stadtrat einige Tagwerk Felder und Wiesen von den Mühlgütern verkaufen wollte war hiezu die Einwilligung des damaligen Lehensherren J.Chr. Braun nötig. Der hierüber ausgestellte Lehensbrief laute im Auszuge: ‚“Demnach die Herren Bürgermeister und Rat zu Goldkronach samt der Gemeinen Stadt dllda, geraume Jahre bei mir die beweglichsten Vorstell- und Ansuchung gethan, von Erb-, Lehen- und Gerichts-Herrschaftswegen, Ihnen zu bewilligen, von denen bisher zu der von mir zu gemeinen Söhn- und Tochterlehen, vermittelst jederzeit gestellten Lehensträger, zu Lehen gehabten Kottersreuther Mühle gebauten Felder und Wiesen, darume so viel entbehrlich sein möge, zu verkaufen, weil sie in besonderen Kapital-Schulden sich versenket sehen, auch ehender einen Nutzen in Verpachtung der Mühle zu erlangen, folglich der Stadt Bestes füglicher zu befördern hoffen thä¤ten, wenn sie sich von den starken Jährlich zu zahlenden Interessen befreien auch die starken Erbzinsen und Geä¤lle durch Ueberweisung auf die verkaufenden Stücke in Minderung bringen könnten. Diesen und andere Umstände dem Publiko zum Besten abgezielten Ansuchen entgegen zu stehen bedenklich sein wolle, zumal bei der Mühle noch soviel an Feldern und Wiesen zu lassen als erforderlich, hienächst auch erwogen worden, daß die Pächter das erbaute Heu niemals selbst konsumieren können, sondern anderwärts verkaufen müssen. Und dann Meister J. P. Haßfƒürther, Metzger und Gastgeber zu Goldkronach, von solchen Mühlgütern 1/2 Tagwerk Feld und 1³/4 Tagwerk Wiesen um 200 Gulden nebst 3 Gulden 12 Kreuzer Leikauf erkaufet, dann von den bisherigen Erbzinsrn 2 Gulden alljährlich zu Lehenherrschaft bezahlen auch bei Soldaten Marsch und Einquartierungen auf einen Reiter, so der Mühle zugeteilt wird, drei, auf einen unberittenen Mann aber 1 1/² Kreuzer vom Tagwerk täglich zu übernehmen bereit ist. Bei Kauf, Tausch, Erbtheilung und anderen Fällen muß er den zehnten zum Handlohn oder Lehengeld, bei Todesfällen aber, da sich dieser an den Lehensmann ereignet, den zwanzigsten Gulden von der Lehensdax entrichten Der letzte Pächter J.Ad. Frisch erwarb 1826 die Mühle um 1830 Gulden eigentümlich. Ihm folgte im Besitze sein Sohn Nikolaus, weil er aber keine Söhne hatte, so übernahm der Schwiegersohn Friedrich Strömsdörfer 1878 das Anwesen. Da dieser kinderlos ging nach seinem Tode die 1921 an eine weitläufige Verwandte und deren Ehemann Hein. Geißler aus Harsdorf über.
die Wassermühlen zu erfinden. Diese kamen dann seit der Völkerwanderung vom westlichen Europa aus immer mehr in Aufnahme. Doch erhielten sich die Handmühlen bei uns an manchen Orten bis ins Mittelalter. So findet sich in Enoch Widmanns Chronik von Hof folgende Stelle: “Anno 1442 ist der kälteste Winter und großer Wassermangel gewesen, daher man nit mahlen kunte, haben sich Leute mit Handmühlen behelfen
|
|
|
Die Schlenken-Mühle in der Bach (Bad) Gasse
|
|
|
|
|
 |
|
|
 |
|
|
|
1704-2017 Heuschmann-Schlenk-Nüssel
|
|
|
|
1704-1710 Heuschmann, Wolfgang + Margarete geborene Braun Am 28. Juli 1704 kaufte der bisherige Pächter der Kottersreuther Mühle, Wolfgang Heuschmann, von einen Herrn Heinrich Michel um 880 Gulden 9 Taler
1707-1740 Heuschmann Johann Konrad Ânna geborene Wolf Frohen Herzens mag er nun seine eigene Mühle bezogen haben, ohne zu ahnen, welch grausiger Tod ihn darin treffen würde. Schon am 30. August 1707 früh zwischen 7 und 8 Uhr ward er vom Mühlrad ergriffen und getötet. Auch die Witwe Margarete, geborene Braun, starb bereits am 7. August 1713 im Alter von 53 Jahren 4 Wochen. Der Sohn 2. Johann Konrad übernahm das elterliche Anwesen am 7. Dezember 1719, nachdem er seit 14. Juli 1718 mit der Müllerstochter Anna Wolf von Untersteinach bei Nemmersdorf verheiratet war.
1740-1778Â Heuschmann Johann Konrad junior +Margarete Sophie geborene Zeidler Sein einziger Sohn 3. Johann Konrad jun., geboren am 9. April 1719, heiratete Margarete Sopie, Tochter des Schichtmeisters und Metzger Georg Christ. Zeidler von hier. Das Anwesen übernahm er laut. Eintragung im Lehenbuch am 26. Juli 1740 vom Vater um 1600 Gulden. Davon blieben ihm 400 Gulden als Erbteil, 800 Gulden waren Schulden vorhanden ,400 Gulden sollte er dem Vater auf Michaeli 1740 bar bezahlen. Die Eltern sind allen Anschein nach von Goldkronach weggezogen, weil sich in den hiesigen Martikeln von Ihnen nichts mehr vorfindet. Durch die Verbindung mit der angesehenen Familie Zeidler konnte es serem Johann Konrad nicht fehlen, daß er in den Stadtrat und später zum Bürgermeister gewählt wurde. Im Alter von 73 Jahren ist er am 9. Dezember 1791 gestorben.
1778-1894 Heuschmann Otto Konrad + Anna Barbara geborene Spitzbart Sein Sohn 4. Otto Konrad, geboren am 10. August 1749, heiratete am 17. Juni 1779 Anna Barbara, Tochter des Hammerwerksbesitzers Spitzbart in Kaiserhammer bei Thierstein. Die Mühle hatte er bereits 1778 vom Vater übernommen, wobei er sich verpflichtete, dem jüngsten Bruder Johann Nickel für den Vorsitz (landesübliches Vorrecht des Jüngeren Sohnes auf das elterliche Anwesen ) 180 Gulden besonders zu zahlen ,weil dieser die Mühle nicht annehmen konnte. Nach seinem am 25. September 1804 erfolgten Tode führte die Witwe den Haushalt bis zum 10. März 1810.
1810-1858 Heischmann Johann Georg + Wilhelmine Sabine geborene Gambert Nun übernahm der Sohn 5. Johann Georg, geboren am 5. August 1789 das Anwesen Nr 57 bestehend aus: Einer Mühle mit 2 Gängen, den mit Nr 58 bezeichneten Keller und Mulzhaus, worauf das Backfeuerrecht haftet. Die Gebäude waren mit 2500 Gulden gegen Brand versichert. Ferner 3 Gemeindeteile etwa 1,1Tagwerk groß. Ein Gras und Baumgarten am Hause, ³4 Tagwerk Feld, einhalb Tagwerk Garten, 2 einviertel Tagwerk, die Tiegelwiese genannt, einen Felsenkeller in der Schafgasse, um 3000 Gulden, wie solches durch das Testament des Vaters vom Jahre 1804 bestimmt war. Hiervon blieben ihm 1000 Gulden als Erbteil, der Rest aber blieb bis zu seiner Verheiratung stehen.
1858-1894 Heischmann Karl Friedrich + Anna Margarete geborene Künneth
1894-1922 Heischmann Heinrich Christian + Barbara geborene Bauer
1922 - 1956 Schlenk Johann + Wilhelmine geborene Heischmann
1965-1988 Nüssel Heinrich + Nüssel Hildegard geborene Schlenk
1988- 0000 Nüssel Friedrich + Kerstin geborene Deppe
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
|
Die Distlers-Mühle oberhalb vom Marktplatz
|
|
|
|
 |
|
|
|
Hier war das größte Mühlrad eingebaut, es hatte einen Durchmesser von 8m, der Grund war, von Mühlgraben lief nicht viel Wasser Durch den großen Durchmesser wurde so viel Druck ausgeübt, daß das Mühlrad trotzdem 4-6 PS auf die Abtriebswelle brachte
|
|
|
|
in der Vorzeit bediente man sich zur Herstellung des Mehls dass einfache Handmühlen. Es waren dies Reibsteine, zwischen denen das Korn mehlig zerquetscht wurde. später kamen dann Steinmühlen auf, welche das Getreide durch einen rotierenden Stein, der von Menschen oder Zugtieren gedreht wurde, mahlten. Endlich kam ein erfinderischer Kopf auf den Gedanken, die Umdrehung des Mahlsteins durch ein Wasserrad zu bewirken-- kurz, ässen€ Ueber die Erbauung der ersten Wassermühlen in unserer Gegend haben sich urkundliche Nachweise nicht erhalten. Doch erbebt der Augenschein, dass nur größere Grundherren, Städte und Klöster, die im Besitz von Wasserrechten und dem hiezu geeigneten Gelände waren, solche nach Gutdünken anlegen konnten. Weil aber um jene Zeit der Grund und Boden des Dorfes unter die vorhandenen Bauern aufgeteilt war, so finden wir bei den Mühlen anfänglich nur wenig Feld- und Wiesenland. Trotzdem waren sie ziemlich hoch mit Abgaben belegt. Außerdem mussten die Mueller mit der Hacke oder dem Handbeil der Herrschaft fronen, besonders aber bei Aufrichtung des Galgens im Gerichtsbezirke mithelfen. Hierfür suchte der Mueller sich durch das Metzen an dem Mahlgetreide seiner Kundschaft wieder schadlos zu halten. Die Folge war, dass man im Volke durch Spottverse den reich gewordenen Mueller verächtlich zu machen suchte. Dagegen haben verschiedene Dichter die Dorfmühlen in zahlreichen Liedern verherrlicht. Wer kennt wohl nicht " einem kühlen Grunde von Eichendorf, oder " dort unten in der Mühle von I Kerner. Besonders aber hat sich W. Mueller, durch seinen Zyklus .Die schöne Müllerin " bekannt gemacht. Weniger Gefallen scheinen die Minnesänger an dem Geklapper der Mühlen gehabt zu haben. Denn Walther von der Vogel weide singt: Ich will nimmermehr zur Mühle geh`n, Wo der Stein im Schwung sich rauschend dreht, Und das Rad so schlechter Weise geht: Sagt, wer soll da harfen schön?
Das zwischen 1386-1392 angelegte Landbuch (siehe Archiv für Oberfranken 1925) des Amtes Bayreuth gibt uns erst male Kunde von den Mühlen, welche damals im Bayreuther Lande bestanden haben. Leber r Kottersreuth findet sich dort folgender Eintrag: Himmelkron, das Kloster hat hier 6 Höfe und Hofstatt. Die von Hirschberg haben hier an jährlichen Zins Pfund Heller (=30 Pfennig). Von Feld, Holz und salmutzwesen zu 16 Fuder Heues, aber 3 Pfund Heller. Nun aber haben die Schütz von Laineck die Mühler inne. Längerer Zeit sind nun über Kottersreuth keine schriftlichen Nachrichten vorhanden. Erst aus dem alten Goldkronacher Gerichtsbeschluss ersehen wir, dass im Jahre 1582 ein gewisser Heinz Förtsch auf der Mühle saß Dieser war nämlich auf dem Heimwege von Goldkronach nach Kottersreuth mit H. Pöhlmann in Streit geraten, wobei ihm der Kopf arg zerbeult wurde Pöhlmann musste hierfür 3 Gulden dem Arzt, 5 Pfund Heller dem Stadtschreiber, ebensoviel dem Stadtvogt, sowie einen Gulden für die Besichtigung zahlen. Zwei Jahre später treffen wir den Müiler Förtsch als Angeklagten vor Gericht. Er hatte die Barbara Köfering, damals bei Christ. Lutz in Diensten, welche an des Müllers Zaun etwas Schafwolle abgezupfte, mit einem Hackenstiel derartig geschlagen, dass die schwarzen Flecken auf dem Rücken zu sehen waren, sie auch etliche Tage krank lag Der Schmied Hans Hering von Goldkronach hat sich aber des Mädchens als seiner Freundin angenommen und bei Vogt Pirker Klage gestellt. Der Mueller entschuldigte sich damit, das Mündchen wäre ihm mit bösen Worten begegnet, als er sie der Wolle wegen angesprochen, daher er in Zorn kommen. Muß daher dem Mädchen 45 Kreuzer Schmerzensgeld zahlen. Bei dem großen Brande am 30. März 1613 in Goldkronach gingen auch alle vorhandenen Akten und Urkunden zu Grunde. Daher läßt es sich nicht mehr feststellen, wann und wie die Mühle in Kottersreuth in den Besitz der Stadt Goldkronach überging. Erst das sog. gelbe Stadtbuch, 1693 beginnend, enthält über die Mühle mehrere Einträge. So wurde am 21. Mai 1694 mit dem Zimmerermeister Horn wegen einer Reparatur akkordiert: Horn haut eine neue Mühlrinne aus, fertigt eine neue Welle und Arm, reißt das alte heraus und richtet das neue hinein. Der Müller hilft ihm dabei als Taglöhner Hierfür erhält Horn 3 Gulden und 3 Batzen als Lohn. Dann wurde am 15. Sept. 1696 mit dem Müller Wolf Heuschmann von Unterbrand (Bez. Pegnitz) folgender Pachtvertrag abgeschlossen: Bürgermeister und Rat verlassen ihre Mühle in Kottersreuth samt dem Garten und unteren Gürtlein, sowie die Hofreit umfangen mitsamt dem Stadel um 30 Gulden und alle Jahr 1 Taler von Martini 1696 bis Martini 1699. 1. Werden ihm die Mahlsteine gemessen, soviel Zoll befindlich, soviel Zoll läßt er wiederum, oder da solche nicht vorhanden, bezahlt er für jeden Zoll 36 Kreuzer, interim schafft er die Mühlsteine von den seinen, und wenn sein Bestand man ihm auch jeden Zoll mit 36 Kreuzer. 2. Hält er das Mühlgeräte vor sich und was ihm an Mühlgeräte bereits eingehändigt (als wie im vorigen Protokoll sub pag. 356 vide das alte Stadtbuch 1685 zu sehen), das liefert er wieder nach verflossenem Bestand. 3. Was unter einem halben Gulden kann gemacht werden, das trägt er selber, verbessert alles, damit es zu keinem großen Schaden ausreißt. 4. Gibt er und die Seinen auf das Feuer acht als so lieb ihm sein Leib und Leben, verbürgt auch deswegen für den mutwilligen Schaden, den er und die Seinen aus Fahrlässigkeit sich zuschulden kommen lassen, all sein Hab und Gut. 5. Das Rechtholz genießt er, hingegen reicht er das Forstgetreide (2 eihalb Me߸la Korn und 4 Meßa Hafer dem Forstmeister zu Rohrenhof). 6. Die Winterquartierung trägt Goldkronach, die Durchzüge aber der Müller. 7. Werden ihm die Feld- und Wiesenstücke auf 3 Jahre für 50 Gulden und 3 Taler Leikauf gelassen. Wenn er davon etwas verpachten will, so mag ihm solches vergänstigt sein. Doch hat hiezu die hießige Bügerschaft den Vorgang. Den Mühlzins zahlt er jedesmal ein Vierteljahr im voraus. Auch kündigt ein Teil dem an dern ein Vierteljahr zuvor auf.
Am 18. Juli 1699 wurde der Pacht zu den vorigen Bedingungen verlängert. Nur muß er zur heurigen Wittumb-und Zehntenmahlzeit ein Fischessen für 30 Personen anschaffen. Aber nur dieses Jahr.
Heuschmann erkaufte 1705 die untere Mühle in Goldkronach und kündigte daher im Juni d. J. den Pachtvertrag. Als Pächter meldete sich Hans Heinrich Zink, bisher auf der Schleifmühle bei Allersdorf, welcher auch die Mühle zu den gleichen Bedingungen wie Heuschmann erhielt. Er stellte den Bürger und Weber Johann Uebel und Konrad Fischer in Lehen bei Bindlach als Bürgen, die handgebend gelobten, für allen mutwilligen Schaden zu haften. Aus der Rechnung vom 22. Mai 1710 ist ersichtlich, daß an der Mühle wieder eine größere Reparatur vorgenommen wurde. Es erhielt nämlich der Maurer 3 Gulden, der Zimmermann 5 Gulden 23 Kreuzer, ein Taglöhner, so den Schutt hinausfahren, bekam 12 Kreuzer. Ein Falzbrett zu Fensterbögen kostete 8 Kreuzer, 4 Bretter zum Stadeltor 28 Kreuzer. Eine Fuhr Zimmerholz, eine Fuhre Schwarten, sowie eine Bretterfuhr kosteten je 15 Kreuzer. Am 6. April 1713 hat Zink wegen anhaltender Krankheit durch seinen Schwager den Pacht kündigen lassen. Die Mühle erhielt nun Jobst Schmidt von Eckersdorf zu obigen Bedingungen. Wegen der bestellten Felder muß er sich mit Zink abfinden, dessen Witwe die Hälfte des erbauten Getreides erhielt. Hatte die Mühle bis 1730 inne, wo er wegen Alters kündigte und Hs. Gg. Bäuerlein von Gräfental als Pächter in Vorschlag brachte, welcher auch angenommen wurde. Er hat 90 Gulden als eine Realkaution erlegt, die aber jährlich mit 4 ein halb Gulden verzinset werden. Die zur Mühle gehörigen Felder und Wiesen sind von fremder Hut befreit, aber für das Hutrecht muß er jährlich 4 Gulden an die Kottersreuther Gemeinde zahlen. Den Tod- und Lebendigenzehnten muß er wie seine Nachbarn in das Klosteramt Himmelkron abliefern. Als im Jahre 1743 der Stadtrat einige Tagwerk Felder und Wiesen von den Mühlgütern verkaufen wollte, war hiezu die Einwilligung des damaligen Lehensherren J.Chr. Braun nötig. Der hierüber ausgestellte Lehensbrief laute im Auszuge: “Demnach die Herren Bürgermeister und Rat zu Goldkronach samt der Gemeinen Stadt allda, geraume Jahre bei mir die beweglichsten Vorstell- und Ansuchung gethan, von Erb-, Lehen- und Gerichts-Herrschaftswegen, Ihnen zu bewilligen, von denen bisher zu der von mir zu gemeinen Söhn- und Tochterlehen, vermittelst jederzeit gestellten Lehensträger, zu Lehen gehabten Kottersreuther Mühle gebauten Felder und Wiesen, darume so viel entbehrlich sein möge, zu verkaufen, weil sie in besonderen Kapital-Schulden sich versenket sehen, auch ehen der einen Nutzen in Verpachtung der Mühle zu erlangen, folglich der Stadt Bestes füglicher zu befördern hoffen thäten, wenn sie sich von den starken Jährlich zu zahlenden Interessen befreien auch die starken Erbzinsen und Geä¤lle durch Ueberweisung auf die verkaufenden Stücke in Minderung bringen könnten. Diesen und andere Umstände dem Publiko zum Besten abgezielten Ansuchen entgegen zu stehen bedenklich sein wolle, zumal bei der Mühle noch soviel an Feldern und Wiesen zu lassen als erforderlich, hienächst auch erwogen worden, daß die Pächter das erbaute Heu niemals selbst konsumieren können, sondern anderwärts verkaufen müssen. Und dann Meister J. P. Haßfürther, Metzger und Gastgeber zu Goldkronach, von solchen Mühlgütern 1/2 Tagwerk Feld und 1-³/4 Tagwerk Wiesen um 200 Gulden nebst 3 Gulden 12 Kreuzer Leikauf erkaufet, dann von den bisherigen Erbzinsrn 2 Gulden alljährlich zu Lehenherrschaft bezahlen, auch bei Soldaten Marsch und Einquartierungen auf einen Reiter, so der Mühle zugeteilt wird, drei, auf einen unberittenen Mann aber 1 1/ Kreuzer vom Tagwerk tääglich zu übernehmen bereit ist. Bei Kauf, Tausch, Erbtheilung und anderen Föllen muß er den zehnten zum Handlohn oder Lehengeld, bei Todesfällen aber, da sich dieser an den Lehensmann ereignet, den zwanzigsten Gulden von der Lehensdax entrichten Der letzte Pächter J.Ad. Frisch erwarb 1826 die Mühle um 1830 Gulden eigentämlich. Ihm folgte im Besitze sein Sohn Nikolaus, weil er aber keine Söhne hatte, so übernahm der Schwiegersohn Friedrich Strömsdörfer 1878 das Anwesen. Da dieser kinderlos ging nach seinem Tode die Mühle 1921 an eine weitläufige Verwandte und deren Ehemann Hein. Geißler aus Harsdorf über.
 die Wassermühlen zu erfinden. Diese kamen dann seit der Völkerwanderung vom westlichen Europa aus immer mehr in Aufnahme. Doch erhielten sich die Handmühlen bei uns an manchen Orten bis ins Mittelalter. So findet sich in Enoch Widmanns Chronik von Hof folgende Stelle: Anno 1442 ist der kälteste Winter und großer Wassermangel gewesen, daher man nit mahlen konnte, haben sich Leute mit Handmühlen behelfen
|
|