goldgesicht Landesfürsten Wein Signe

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Quelle Rektor Schoerrig Berneck Archiv Günther Wein

 Damit waren den Grafen von Orlamünde als Landesherren gefolgt
                    Die Burggrafen von Nürnberg                                             aus dem schwäbischen Grafengeschlecht der Hohenzollern. Sie waren 1192-1427 im Besitze der   kaiserlichen Burggrafenschaft von Nürnberg.
     Friedrich I. (1192-1200). einer vertrauten Räte der Kaiser Friedrich Barbarossa und Heinrich VI., ist der gemeinsame Stammvater der schwäbischen, fränkischen und preußischen Linie der Hohenzollern, die durch eigene Tatkraft in kühnem Emporstreben die preußische Königs- und die deutsche Kaiserkrone errangen.
     Friedrich III. (1218-1227) begründete die stets kaiserliche Politik der Hohenzollern. Er war ein Vetter Rudolfs von Habsburg, setzte 1273 dessen Wahl zum deutschen kaiser durch und erhielt dafür die Verwaltung des kaiserlichen Landgerichts.
     Friedrich IV. (1297-1332) erhielt vom Kaiser Karl IV. das recht, alle Raubritterburgen, die er zerstörte, als Reichslehen zu behalten. 1338 ließ er sich von dem letzten Grafen von Orlamünde die Herrschaft Plassenburg mit Kulmbach, trebgast und Berneck gegen 4000 Pfund Heller verpfänden. 1340 fiel ihn diese als Besitz zu.
     Friedrich V. (1357-1398) wurde 1362 zum Reichsstatthalter und Feldhauptmann in Franken ernannt und 1363 in den Reichsfürstenstand erhoben. Er erwarb Bischofsgrün, Gefrees und Hof, erhob 1357 Berneck und 1365 Goldkronach zu Städten.
    Johann III. (1398-1420), Schwiegersohn Kaiser Karls IV., Schwager des Kaisers Sigismund und des KaisersRupprecht von der Pfalz, kämpfte gegen die Ungarn und Türken, verlegte seinen Regierungssitz von Nürnberg auf die Plassenburg, erwarb Pegnitz, Thiersheim, Selb und Erlangen.
     Friedrich VI. (1398-1440), Kaiserlicher reichshauptmann, erhielt von Kaiser Sigismund, dem er 1409-10 im Türkenkrieg beigestanden und 1411 die Mark Brandenburg als Verweser und1415 als reichslehen mit der Würde eines Kurfürsten und Erzkämmerers . Damit war der Grundstein gelegt zum Emporsteigen der Hohenzollern auf den Königs- und Kaiserthron. (Von nun an nannten sich alle Burggrafen von Nürnberg auch Markgrafen von Brandenburg).
Verhängnisvoll für den Kurfürsten
     Friedrich I. wurde der Hussitenkrieg, in dem er als Reichshauptmann die deutschen Truppen führen mußte.1427 wurde sein Heer 1427 wurde sein Heer zurückgeschlagen. 1430 drangen die Hussiten racheübend vor allem in seine fränkischen Fürstentümer ein, verheerten das Land, brannten viele<Orte und Städte nieder: Hof 25.01., Bayreuth 06. 02. , Kulmbach 07.03. 1430. Berneck mag auch nicht glimpflich weggekommen sein.
     Albrecht I. (1440-1486) beschwor den sogenannten Hussitenkrieg (1462-63) herauf, der seinem Fürstentum von Hof bis Bayreuth Verwüstung brachte. Nur die Stadt Wunsiedel hielt dem Sturm der Böhmen stand.
     Friedrich IV. (1486-1515) ließ 1498 zur rascheren Verteidigung seines Landes Hohe Warten errichten (Warttürme mit gegenseitiger Verständigung durch Feuersignale). Der größte war auf dem Weisenstein bei Stammbach.
     Kasimir (1515-1527) brannte im Bauernkrieg 1525 viele Dörfer nieder und ließ zahlreiche Bauern hinrichten.
     Georg (1527-1541) führte 1529 die Reformation ein. Er unterzeichnete die Protestationsurkunde in Speyer 1529 und die Augsburger Konfession 1530. Im Jahre 1533 forderte er die Anlage von Geburts- und Taufregistern.
    Albrecht II. (1541-1557), bald Freind bald Feind des Kaisers, brachte viel Unheil über sein Land. In dem von ihm heraufbeschworenen Bundesständischen oder Markgräflicherkrieg (1553-54) begen die Stadt Nürnberg, die Bischöfe von Bamberg und Würzburg und andere Bundesstände, wurden die schönsten Burgen und Schlösser zerstört. Die Bernecker Burgen waren bereits im Verfall.
     Christian (1603-1655) war bestrebt, im 30 jährigen<Krieg seinem Land den Frieden zu erhalten, konnte aber nicht verhindern, daß sein Land 1631, 1633-34 verwüstet und er selbst 1634 seiner Regierung entsetzt wurde. Erst im Sonderfrieden von Prag 1635 erhielt er sein Land zurück und widmete sich von nun an der Heilung der Kriegswunden.
     Christian Ernst (1655-1712) half 1683 Wien von den Türken befreien. (Der Schloßbrunnen in Bayreuth zeigt ihn als Türkensieger.) Er ließ den achteckigen Turm und die Schloßkirche in Bayreuth sowie in Himmelkron erbauen.
     Georg Wilhelm (1712-1726) gründete die Stadt St. Georgen, erbaute die obere Eremitage und machte den Brandenburger Weiher, den sogenannten See, der Kahn- und Schiffahrt dienstbar. (Die Matrosengasse erinnert noch heute daran).
     Georg Friedrich Karl (1726-1735) ließ das Jagdschloß Falkenhaube bei Berneck erbauen.
     Friedrich (1735-1763) vermählte sich 1731 mit Wilhelmine, der Schwester Friedrich des Großen. Während seiner Regierungszeit entstanden viele Prachtbauten: das Opernhaus, das jetzige Regierungsgebäude, das Neue Schloß, der Neubau des abgebrannten Alten Schlosses, die neue Eremitage, die Schlösser Snpareil und Fantaisie. Auf Betreiben seiner Frau errichtete er 1742<in Bayreuth eine Universität, die aber schon 1743 wegen allerlei Mängel nach Erlangen verlegt werden mußte. Mit dem Tode Friedrichs 1763 erlosch der Glanz der Residenz Bayreuth.
     Friedrich Christian (1763-69) lebte fast ausschließlich auf dem markgräflichen Schloß in Himmelkron und wurde auch dort in der Fürstengruft beigesetzt.
    Alexander war 1763-1769 Markgraf in Ansbach und Bayreuth. Um die Landesschulden zu tilgen, verkaufte er Tausende seiner Untertanen als Soldaten an England und Holland gegen 7 Millionen Mark. 1782 ließ er die 1734 entdeckte Mineralquelle bei Sichersreuth in der Nähe von Wunsiedel neu fassen und mit Badeeinrichtungen versehen. Auf diese Weise entstand das nach ihm benannte Alexandersbad. Der Universität Erlangen wendete er ein Legat von 78000 Gulden zu. Wegen dieser großzügigen Schenkung nannte sich dieFriedrichs Universität von  da an Friedrich  -Alexander- Universität. Nach dem Tode seiner ersten Frau heiratete er die  englische Lady Craven, die ihn derart stark beeinflußte, daß er seine beiden Fürstentümer 1791 an Preußen verkaufte und sein Land verließ.
     Somit waren ab 1791 (bis 1806) - wie schon unter Kurfürst Friedrich I. (1420-1437) und Albrecht Achilles (1470-1485) die hohenzollernschen Stammlande Ansbach und Kulmbach-Bayreuth mit Brandenburg- Preußen wieder in einer Hand vereinigt.

Die Wittelsbacher
von Rektor Schoerrig ,Bad- Berneck 1954

Privatarchiv Günther Wein

Die Wittelsbacher waren nun über 100 Jahre die Landesherren von Berneck (1810-1918). 
Bayreuth wurde die Hauptstadt des Obermainkreisesw, der 1837 den Namen Oberfranken bekam. Durch die neue Bayerische Verfassung vom 24.05. 1818 gelang es König Maximillian I., die anfängliche Unzufriedenheit der fränkischen Provinzen in eine loyale, vertrauensvolle Mitarbeit zu verwandeln.
     Zwar rückte der Sieg der Preußen über das mit Österreich verbündete Bayern im Jahre 1866 eine Wiedervereinigung des Bayreuther Landes mit Preußen in greifbare Nähe.Doch auf Betreiben  Bismarkws gab König Wilhelm seine Forderung auf. Der weise Verzicht begründete eine dauernde Freundschaft der beiden Königshäuser und Hohenzollern, die einstauch durch engste verwandtschaftliche Bande verknüpft waren.
     Der 1. Kurfürst und Markgraf von Brandenburg, Friedrich I. hatte nämlich die wittelsbachische Prinzessin Elisabeth zur Gemahlin. Ihrer Ehe entstammten  alle nachfolgenden Kurfürsten von Brandenburg und späteren Könige von Preußen in direkter Linie. Die Wittelsbacherin, Schönelse genannt, wurde damit auch die Stammmutter des hohenzollernschen Kaiserhauses.
     Welche verschlungenen Pfade geht doch oft das Schicksal auch der Mächtigen dieser Erde!  Kurfürst Friedrich I. hatte zweimal die Kaiserkrone ausgeschlagen. 41/2 Jahrhunderte später errang sie sein Urenkel Wilhelm als des im Spiegelsaal zu Versailles am 18. 01.1817 errichteten deutschen Reiches.
     Den Hohenzollern war sie in die Wiege gelegt. Aber erst, als sie die Stufen emporgeklommen waren, erstrahlte sie auf dem Haupte eines ihrer Würdigsten.
     Dieses gloriose Ereignis wird damals auch in Berneck Freude und Stolz ausgelöst haben. Mußte man sich doch daran erinnern, daß es ein Hohenzoller war, der 1357 Berneck die Würde einer Stadt verliehen 
 hat mit dem Recht, Hauswappen der Hohenzollern im Stadtsiegel zu führen.
     1957 wird Bad Berneck sein 600 jähriges Stadtjubiläun feiern und dabei nicht vergessen,daß seine Geschichte eng verflochten war mit der ihrer Landesherren, der edlen Grafen von Hohenzollern

    Die Ritterschaft von Wallenrode
     Quelle Schoerrig 1954 Archiv Günther Wein

     

         Der erste dieses hochangesehenen Geschlechts, Albert von Wallenrode, war der Sohn des Eberhard Forscho von Thurnau. Herzog Otto II. von Meranien stellte ihn als Marschall in seinen Dienst und übertrug ihm seine Burg Waldenrode auf dem heutigen Schloßberg. Mauthaus an der WidenRodach als Lehen. Albert Forscho von Thurnau nahm auf dieser Burg seinen Wohnsitz und nante sich nach ihr Albert von Waldenrode. Er tritt in Urkunden von 1244 und 1245 als Geldgeber und Zeuge für Otto von Meranien auf.
         Von der Stammburg Waldenrode (= Rodung im Walde)  aus gewannen seine Nachfolger dem Frankenwald neues Siedlungsland ab. Ihr Besitz dehnte sich immer weiter aus. Schließlich verfügten sie über freieigene Güter,u.a. in Ludwig- und Marktschorgast, Wirsberg, Strewitau, Hohen- und Wasserknoden, Altenbloß und Heinersreuth.
         In unserer Gegend bildeten sich zwei Geschlechtslinien: Die Waldenrode von Streitau und die Waldenrode auf Marktschorgast, Hohenknoden und BPloß. Eine Linie Berneck gibt es nicht. Die Wallenrode waren hier aber markgräfliche Amtleute und Burghüter.
        1406, 13. 06. verpfändet Burggraf Johann II. an die Brüder Johann von Wallenrode, Erzbischof zu Riga, und Arnold von Wallenrode gegen 3122 alte rheinische Gulden Burg und Markt Wirsberg, Burg und Stadt Berneck auf Wiederkauf und in “Amtmannsweise”.
              Als Amtleute saßen nun hier:
                   1406-1437 Arnold von Wallenrode,
                   1437-1448 Hans von Wallenrode, sein Bruder,
                   1448-1491 Veit von Wallenrode,der Erbauer der
                                      Burgkapelle und der Burg Neu-Wallen
                                      rode (Hohenberneck).Er erhielt 1474
                                      die markgräfliche Restschuld von 3000
                                      fl. ausbezahlt und gab das verpfändete 
                                      Schloß und Amt Berneck zurück, blieb
                                      aber hier Amtmann,
                   1553-1560  Mathes von Wallenrode, Erb- und Leh
                                       ensherr auf Streitau, Burghauptmann in
                                      Coburg. Ihm hatte der Markgraf gegen
                                      16 000 fl. Leihsumme seine Ämter
                                       Berneck und Stein verpfändet.
         Mit dem markgräflichen Burggut von Berneck waren belehnt (nach den Rittern von Hirschberg 1421-1480)<folglgende Herren von Wallenrode: Veit, bamberg. Hausvogt (1480-1532) Michel und Jörg (1532-1561), Hans Siegmund zu Ploß (1561-1611), Hans Ernst (1616-1621), Heinrich Gerhard (1622-1652), Heinrich Ernst und Friedrich Siegmund (bis 1687)

 Die Meranier
Quelle Rektor Schoerrig 1954  Archiv Günther Wein

Sie waren ein bayerisches Adelsgeschlecht. Nach ihren Besitzungen am Ammersee  nannten sie sich anfänglich “Grafen von Diessen” und später ”Grafen von  Andechs”. Durch spätere Heirat Arnolds von Diessen mit Gisela, der Tochter des  Grafen Otto von Schweinfurt, gelangten sie um 1070 in den Besitz von reichen  Gütern im Zweimainland um Plassenburg und Bayreuth und legten damit den Grund  für ihre spätere Machtstellung im östlichen Franken.
      Arnolds Sohn  Berthold, Graf von Andechs, nannte sich nach seinem Erbgut auch Graf von  Plassenburg. Er verheiratete sich mit Sophie, der Tochter des Markgrafen von  Istrien. Sein Sohn Berthold erbte den mütterlichen Besitz und nannte sich 1173  Markgraf von Istrien. 1180 erwarb sich dessen Sohn Berthold den Titel ”Herzog  von Meranien” (M.= Länder am Meer, nämlich Istrien und Dalmatien) und wurde in  den reichsfürstenstand erhoben. Er begleitete Friedrich Barbarossa auf dem  Kreuzzug 1189-90. Sein Sohn Otto heiratete  die Enkelin Barbarossas, Beatrix von  Burgund, und führte ab 1208 auch den Titel ”Pfalzgraf von Burgund”.
      Unermeßich war der Länderbesitz der Meranier geworden, aber er barg durch seine  weitzerstreute Lage auch die Gefahr der Machtzersplitterung. Dieser erlag der  letzte Meranier, Otto II. Ein Land nach dem anderen ging verloren, so daß er  schließlich nur noch die Grafschaft Plassenburg fest in Händen hatte.
Er starb  kinderlos i. J. 1248 auf seiner fränkischen Burg Niesten bei Weißmain. Mit ihm  fand die mächtige Herzogsdynastie der Meranier, die auch drei Bamberger  Fürstbischöfe (Otto 1177-1196, Eckbert 1203-1237 und Popo 1237-1242) gestellt  hatte, ein jähes Ende
.
       Ihr fränkisches Erbe traten an: die Grafen von  Truhendingen, die Burggrafen von Nürnberg und die Grafen von Orlamünde.

Walpoten-Burg                       Archiv Günther Wein
                                                                          Quelle Rektor Schoerrig Berneck 1954


Aus den nur wenigen Überresten läßt sich kein klares Bild ihres Aufbaues gewinnen. Doch ist ihre Gesamtanlage noch deutlich zu erkennen. Um den Steilhang im Süden führten zwei Wallgräben.
Diese wurden vor 100 Jahren aufgefüllt, mit Flieder umpflanzt und in Terrassenwege verwandelt. Von der nach Norden aufsteigenden Höhe ist durch den tiefen Halsgraben (im Volksmund “Hungergraben” genannt) abgetrennt. Durchs Burgtor, von dem leider nichts mehr zu erkennen ist, führte der Zugang um die Nord- und Ostmauer herum in den Zwinger (30x12m). Hier erhebt sich der Bergfried. Dieser war früher niedriger und mit einer Zinnenwehr gekrönt.
Im Jahre 1818 wurde er zur Aufnahme einer Turmuhr und der zwei Glöckchen vom 1817 eingelegten Rathaus um ein Stockwerk erhöht. Der Zugang lag auf derWestseite in etwa 10m Höhe. Das heutige Eingangstor wurde erst später zum Besteigen des Turmes geschaffen.
Das Gotische Fenster in einem der drei Räume stammt von der zerfallenen Burgkapelle
Über das Schicksal dieser Walpotenburg noch einige Daten:
   1177 mußte sie der Erbauer, Ulrich Walpoto, vom Bistum Bamberg zu Lehen nehmen;

    1203-1248 gehörte sie den Grafen und Herzögen von Meranien,

   1248-1340 den Grafen von Orlamünde,

   1340 übernahm sie der Burggraf Johann II. von Nürnberg

Am 31.8.1350 verschrieb sie dieser der Frau seines Sohnes Friedrich, der Prinzessin Elisabeth (Tochter des Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen) als Leibgedinge und Witthum (Witwensitz ).
 
Am 18.11. 1357 bestätigte Friedrich V. diese vertragliche Zusicherung.

   1406-1474 war die Burg in “Amtmannsweise” an die Ritter Arnold, Hans und Veit von Wallenrode verpfändet.

Am 29. 12. 1478 belehnte der Markgraf Albrecht den Amtmann Veit von Wallenrode mit dem “Burgstall uff dem Ruck ob Berneck” (= Burgstelle auf dem Bergrücken), mit dem Auftrag, hier eine wohnliche Burg zu errichten. (Bei diesem Burgstall handelt es sich um das zerfallene Vorwerk bezw. die Vorburg, die der Walpotenburg auf der ungeschützten Nordseite zur Sicherung vorgelagert war).

   1478-1491 errichtete Veit von Wallenrode auf dieser verfallenen Burgstätte die nach ihm benannte Burg Neu-Wallenrode

Die Grafen von Orlamünde
Quelle: Rektor Schoerrig 1954  Archiv Günther Wein

Dieses thüringersche Adelsgeschlecht hat seinen Namen von der Stammburg  Orlamünde unweit der Mündung der Orla in der Saale. Ein Zweig begründete die  fränkische Linie Lauenstein auf der sogenannten ”Mantelburg” bei  Ludwigstadt.
       Graf Hermann II. von Orlamünde war mit Beatrix, der  Schwester des letzten Meraniers, verheiratet. Sein Sohn Otto I. erbte nach dem  Langenstädter Vertrag von 1260 die Herrschaft Plassenburg mit Kulmbach,  Trebgast, Pretzendorf (=Himmelkron) , Berneck, Nemmersdorf u. a. Er ließ das  meranische Schloß Pretzendorf in ein Kloster umwandeln und stiftete es am 28.  12. 1279 dem Zisterzienzerorden als adeliges Frauenkloster ”Himmelkron”. Zur  reichen Ausstattung desselben gehörten über 100 Ortschaften  ( u.a. Pretzendorf,  Gössenreuth, Kieselhof, Köslar, Rimlas, Hohenknoden, Wasserknoden ).
      Der  Letzte der Orlamünder (Otto III.) verschrieb seiner Gemahlin Kunigunda, Tochter  des Landgrafen von Leuchtenberg, am 18. 11. 1321 Plassenburg, Kulmbach, Berneck,  Trebgast, und Nemmersdorf als Witthum (Witwengut) Am 4.4. 1338 verpfändete er  seinem Oheim, dem Burggrafen Johann II. von Nürnberg, die Herrschaft Plassenburg  mit der ”Veste Berneck” um 4000 Pfund gute Heller
     Da Otto 1340 kinderlos  starb, übernahm der Burggraf Johann die vorgenannte Herrschaft. Er mußte aber  der orlamündischen Witwe Podika auf deren Klage beim kaiserlichen Gericht in  Landshut für ihren Verzicht auf das ”Haus (Burg) Berneck, Trebgast das Haus,  Nedmersdorf das Haus und Kulmbach die Stadt” den Betrag von 1500 Schock großer  böhmischer Pfennige herauszahlen.
     Damit waren den Grafen von Orlamünde  als Landesherren gefolgt.

Die Burg Neu-Wallenrode
Quelle Rektor Schoerrig Berneck 1954  Archiv Günther Wein

1478-1491 errichtete Veit von Wallenrode auf dieser verfallenen Burgstätte die nach ihm benannte Burg

Seine Töchter verkauften den noch unfertigen Bau 1499 an Albrecht von Wirsberg, Amtmann in Stein, um 1250 Fl. Dieser vollendete den Bau und übergab die Burg, die nun “Hohenberneck” hieß, im Jahre 1501 an den Markgrafen Friedrich IV. um 2000 fl.
Aufbau derselben: Jenseits des Halsgrabens erhebt sich das Torhaus mit dem spätgotischen Tor, über dem das Wappen des Erbauers prangt.(   ) Ein schräger Aufgang führt zum stolzen Hauptgebäude, dem Palas (17x14m). Das Erdgeschoß ist durch einen Längs- und Quergang in drei Räume unterteilt und trug eine gewölbte Decke. Im 1. Stock war der Rittersaal mit einem Balkon nach Süden. Der ziemlich enge Verdeidigungsraum um den Palas ist durch eine 116m lange Ringmauer umschlossen. In diese sind einbezogen im Osten zwei Bastionen und zwischen beiden ein Viereckbau, in der Nordecke der runde Bergfried (im Volksmund “Hungerturm”). Mit drei Verteidigungsständen im unteren und zwei im oberen Stockwerk war er wohl gerüstet, die ungeschützte Westflanke zu decken. In dieser Aufgabe unterstützten ihn die Wehrstände in der Westmauer. Der hintere Zwingerraum sollte durch Abtragung des stehengebliebenen Felsens erweitert werden, was aber nicht vollendet wurde. Nach Norden war die Burg durch drei Wallgräben geschützt. Den südlichen Eingang deckte noch ein Vorturm außerhalb des Halsgrabens rechts vor der Zugbrücke.
Es fehlt also nichts, um die Wehrkraft der Burg auf das höchstmögliche Maß zu bringen. Ob sie aber jemals in die Lage kam, ihre Macht zu entfalten, ist sehr zweifelhaft, da schon 50 Jahre später ihr Verfall begann.

Das Burggut der Wallenrode
 Quelle Schoerrig 1954 Archiv Günther Wein

 

Das Burggut umfaßte 5 Tagwerk Feld in Rimlas, 1 Acker bei der Martersäule (beim Siechenhaus), 4 Tagwerk Feld auf dem Mainberg, 3 Tagwerk Feld auf dem Galgenberg, 4 Tagwerk Wiese auf dem Clang, 1 Wieslein unterhalb der Brücke, 2 Höfe und 2 Selden (= kleine Höfe) in hohenknoden, 1 Hof  auf dem Hag (Hoch) und 1 Haus am Markt (das jetzige Cafè Hertrich).
     Die Nutznießung dieses Burggutes war die Bezahlung für die Behütung der Burg, für ihre bauliche Erhaltung und für ihre Verteidigung.
     Die Linie der Wallenrode zu Marktschorgast, Ploß und Hohenknoden erlosch 1739 mit Carl Friedrich von Wallenrode, der 1742 in Goldkronach sein Leben beschloß.
     Von den Burgen und Schlössern der Wallenroder künden nur noch Ruinen  und öde Stätten ihr hohes Streben aber und ihre Taten Ruhm lebt fort in Sage und Geschichte. Im Orden der Deutschherrenritter taten sich zwei besonders hervor:
     Konrad von Wallenrode als Hochmeister des Ordens. Er hatte der Verbindung mit einer Habsburgerin entsagt, um sein Leben dem Dienst der Ostkolonisation zu widmen. Er wurde 1393 in der Ahnengruft der Marienburg beigesetzt.
     Friedrich von Wallenrode als Ordensmarschall. Er  fiel am 15.07. 1410 in der Schlacht bei Tannenberg. Seine Gebeine ruhen neben denen seines Oheims (Geschichtlicher Roman “Heinrich von Plauen” von Ernst Wiechert).
     Ein anderer Wallenroder brachte seinem Geschlecht Ehre als geistlicher Fürst: Johann von Wallenrode wurde 1394 Erzbischof zu Riga, nahm 1414-15 an dem Konzil zu Konstanz teil, erhielt 1418 das Bistum Lüttich und starb dort 1419.
     Das Wappen des Geschlechts prangt in Stein gehauen über dem gotischen Tor der oberen Burg. Die silberne Schnalle soll der Kaiser selbst einem Wallenroderitter verliehen haben, als ihm dieser bei einem Turnier in gefahrvoller Situation beigesprungen ist und die gelöste Schnalle am Sattelgurt befestigt hat.

  Die Burgkapelle

Quelle: Rektor Schoerrig    Archiv Günther Wein

  Am 22. April 1480 legte Veit von Wallenrode unterhalb seiner im Bau begriffenen Burg den Grundstein zu einer wahrhaften Marieenkapelle. Die links von dem reichprofilierten Eingang eingelassene  Inschrifttafel hät diesen Akt in spätgotischen Minuskeln fest:

Da man zählte nach Christi Geburt
1480 Jahream St. Jürge Abend
(Vorabend des St. Georgstages= 22 April)
durch Veit von Wallenrode
ist der erste Stein an diese Kapelle gelegt.

Bild 1
      Das großenteils erhaltene Mauerwerk - Eckquadern und Profilsteine von Sandstein, das Füllwerk aus Bruch- und Feldsteinen bodenständigen Materials - läßt einen mit Sorgfalt behandelten Bau erkennen. Srchs Schießscharten weisen auf die Doppelbestimmung der Kapelle hin.
     Der Innenraum  (A) ist 7,60m breit und nur 5 1/2 m tief. Daran schließt sich der etwas eingezogene, fünfseitig geschlossene Chor (B) mit kleiner Wandnische (Sanctuarium). An der Nordseite des Chores führt eine Tür in die Sakristei (C). Der Hauptraum war nach den noch vorhandenen Rippenansätzen mit einem Netzgewölbe versehen und an der Westseite mit einer Empore, deren Tragbalken auf den vier ebenfalls übriggebliebenen Kragsteinen ruhten. An den östlichen Schlußsteinen des Hauptraumes zuseiten des Chorbogens sind noch Reste von Fundamenten der zwei Nebenaltäre festzustellen.
     An der Westseite, also unmittelbar gegen die etwas unterhalb vorbeiführenden Heerstraße gerichtet, befinden sich vier Schießscharten (Schlüsselscharten) mit an der Innenseite ausgesparten Mauernischen, von denen die zwei oberen, ebenso je eine nach Süden und Norden, nur von der Empore aus bedient werden konnten. Der Hauptmann empfing sein Licht durch zwei größere Fenster mit einfachem gotischem Maßwerk, im Westteil auch durch die sechs Schießscharten.
     Die Kapelle hatte zweifellos ein hohes steiles Ziegeldach und wahrscheinlich einen Turm (Dachreiter) auf dem Westgiebel.
     Veit von Wallenrode hatte mit ihrer Errichtung ein Gelübte eingelöst, das er bei seinem zweimaligen Besuch der heiligen Stätten in Jerusalem abgelegt hat. In Erfüllung desselben legte er im Jahre 1485 auch noch
                                                 eine  Via dolorosa

Einen Kreuzweg mit den Leidenstationen des Herrn an.
Von der Kapelle schritt er bergab durch die Stadt dieselbe Strecke, die er in Jerusalem vom Richthaus bis nach Golgatha gemessen hatte, und ließ darnach vor den Eingang ins Rimlastal die erste Station setzen (eine schlanke gotische Säule mit starkem Kapitäl; darüber gotisches Spitzdach mit Knauf. Das Kapitäl trug auf den vier Seiten plastische Darstellungen des Leiden Christi).
Leider sind von sämtlichen Stationen nur noch zwei Bildtafeln erhalten. Die eine ist eingemauert in die Rückwand des alten Hotel Bube, die andere in die Wand des Gasthauses Riedelbauch am Gerichtsgäßlein.

Bild 3

    Seit dem 10.1. 1872 ist die Stadt im Besitz der drei Burgruinen.
Um 50 Gulden hat sie dieselben vom Bayrichen Staatsärar erworben. Sie wird alles aufbieten, um ihren weiteren Verfall vorzubeugen, damit diese Zeugen des ausgehenden Mittelalters noch lange der Nachwelt erhalten bleiben.

 Die Burgen um Berneck
Quelle Rektor Schoerrig 1954  Archiv Günther Wein

  Die Umgebung von Berneck wurde schon nach der Jahrtausendwende besiedelt. Die Grundherren, hier die Walpoten, bauten zur Beherrschung und Verteidigung der neugewonnenen Gebiete befestigte Stützpunkte.
Einer derselben war die:
                                Burg Alt-Berneck.
Sie stand auf dem Bergvorsprung, der von der Flur Alt-Berneck in schmalem  Felsgrat abwärtsführend, bei der Waldlust endigt und dort von dem Ölschnitzbogen und dem Mündungsarm des Heinereuther Baches umflossen wird.
     Keine Urkunde, keine Aufzeichnung gibt von ihrer Entstehung Aufschluß. Nur Magister Will weist 1692 auf die Verlegung eines Propugnaculums hin,und Dekan Adler schreibt 1844, daß gegen Stein zu eine alte Fortifikation den Namen Rondel führt.
     Um einigermaßen Klarheit zu gewinnen, führte ich 1937-39 eine Ausgrabung durch. Diese ergab folgendes Bild:  Der Kern der burganlage war ein mächtiger Rundturm mit einer Zinnenkrone, aus Diabasgestein aufgebaut, mit einem äußeren Durchmesser von 11 m und einem inneren von 6 m . Das Turmplateau war umgeben von einem eingeebneten Raum (Zwinger), der früher wahrscheinlich durch  einen Pallisadenzaun abgeschlossen war. Im wesentlichen Teil entdechte ich eine Feuerstätte, um die im Halbkreis viel Keramik und Spinnwirtel lagen. Von hier aus geschützt nach rückwärts zum Turm. Die ganze Anlage war geschützt nach rückwärts (Süden) durch den Halsgraben, nach Norden durch zwei und nach Osten durch einen Wallgraben. Am Nordfuß der Burg war ein Wassergraben an abgesprengten Felswänden entlanggeführt. (Stand etwa anstelle der heutigen “Waldlust” früher eine Burgmühle?)
     Die Fundgegenstände liegen z. Zt. im Germanischen Museum in Nürnberg, um dort im Vergleich mit anderen datiert werden zu  können. Hoffentlich gelingt es bald, Licht in dieses Dunkel zu bringen. Jedenfalls darf angenommen werden, daß diese älteste Burganlage wegen ihrer ungünstigen Lage aufgegeben wurde und danach verfiel.
     Um 1150 erbauten die Walpoten auf dem heutigen Schloßberg an die inzwischen errichtete Paßstraße die zweite Burg, die Walpoten-Burg

  Könige von Preußen

Quelle RektorSchoerrig Berneck  Archiv Günther Wein

Friedrich Wihelm II.(1786-1797) übertrug dem Minister Freiherr von Hardenberg die Regierung der Fürstentümer Anbach-Bayreuth. Dieser führte die  preußischen Gesetze ein, förderte Gewerbe, Industrie und Bergbau, letzteren besonders durch die Berufung des Gelehrten Alexander von Humboldt zum Oberbergmeister (1792-97).
     Friedrich Wilhelm III. (1797-1840) verlegte die Regierung Hardenberg 1798 nach Berlin, besuchte die fränkischen Provinzen 1798, 1803 und 1805. Im Sommer 1805 weilte er mit seiner Gemalin, der Königin Luise, zur Kur in Alexandersbad. Zu Ehren der Königin wurde auf der Luchsburg ein Festspiel aufgeführt und diesem Berg der Name Luisenburg gegeben.
     Nach dem Preßburger Frieden (26. 12. 1805) besetzte Kaiser Napoleon die fränkischen Provinzen. Diese standen von 1806-1810 unter französischer Okkupation.
     Im Tilsiter Frieden (09. 07. 1807) mußte Preußen das Bayreuther Land an Frankreich abtreten. Damit hatte die Herrschaft der Hohenzollern, die ab 1340 ununterbrochen im Besitze ihrer Stammlande Kulmbach-Bayreuth waren, ein unerwartet jähes Ende gefunden. In Bayreuth regierte ab 14. 11. 1806 als Beauftragter Napoleons der französische Staatrat Camille Tournon. Im Pariser Vertrag vom 28. 02. 1810 trat Napoleon das ehemalige Fürstentum Bayreuth an Bayern ab.
        

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