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Goldbergsage

Die Goldbergsage Verfasser unbekannt?

Die Sage vom Goldkönig

Zwischen Goldkronach und Brandholz liegt der Goldberg
Seit Jahrhunderten im Lande berühmt, weil dort in früheren Zeiten viel Gold und Silber geschürft und gewonnen wurde.
Der Wanderer, der den Humboldtweg über Brandholz einschlägt, kann an diesem  Wege noch viele Spuren der ehemaligen Bergleute erkennen, die meisten mit Schildern  versehen wurden
Verfallene Suchorte, Stollen und Schächte, Schürfgräben und Pingen zeigen und wie viele Bergleute hier ihr Brot verdienten
Zu dieser Zeit blühte das Städtchen Goldkronach trotz verheerende Brände sichtlich auf, jedoch die Bergmannsbehausungen kann man nur noch erahnen.

Im Goldkronacher Stadtwald soll seit Jahrtausenden ein Goldkönig mit seinen Rittern und Goldelfen gehaust haben
Ein Bericht eines Bergbauern,  der Reinhold Nagel, erzählte aus der Zeit des 30 jährigen Krieges sein Erlebnis auf dem Goldberg

Der Bergbauer ging einmal von Brandholz kommend, genau um Mitternacht über den Goldberg, ( den Weg gibt es auch heute noch )und begegnete einen langen Zug mit vehüllten Gestalten.
Magisch davon angezogen, schloß er sich diesem an und wurde mitten in die Gruppe hineingedrängt.
Der Zug führte zur Spitze des Goldberges (Fürstenstein ??). Oben angelangt bildeten die Vermummten einen Halbkreis und schlugen wie auf Kommando ihre weiten Mäntel auseinander. Da blitzte alles in reinem Golde, denn die Ritter trugen goldene Rüstungen.
Ein langer, weißhaariger Mann mit einer goldenen Krone, das war der Goldkönig, schritt auf den goldenen Thron zu, der die Bergspitze voll einnahm,
Zu beiden Seiten stellten sich in Gold gekleidete Edelknaben auf.
Einer der Knaben führte den Reinhold Nagel hinter den Thron, so dass er alles unmittelbar miterleben konnte.
Die Ritter stellten sich nun in zwei Doppelreihen rechts und links vor ihrem König auf, ihre goldenen Harnische funkelten und schimmerten im Vollmondlicht.

Plötzlich tauchten aus der Erde selbst junge Mädchen, also Elfen auf, sie waren in goldene Schleier vehüllt, trugen das herrliche goldschimmernde Haar lose, und in ihren herabwallenden Locken glänzten Perlen und Edelsteine.
Als sie sich zum Reigen aufstellten, erklang aus dem Nachtwind zwingender melodischer Rhythmus
Die Goldelfen wiegten und drehten sich in einem Tanz um den königlichen Thron, um sich dann vor dem königlichen Thron zu verneigen.
Nach dieser Huldigung lagerten sie sich zu des Königs Füßen nieder.
Dieser erhob sich alsdann, dankte in wohlgesetzten Worten seinen Untertanen und hielt eine Ansprache, deren Inhalt uns Reinhold überlieferte

 

“Ich bedauere das Streben der Menschen nach dem Golde;
Sie stören in ihrer Gier unser Reich
und unser Leben
Ihre Habgier kennt keine Grenzen,
selbst das kleinste >Goldkörnchen
waschen sie aus dem Wasser aus dem Annesbächlein (Zopatenbach)
Deshalb müßt ihr, Ritter und Elfen,
für euer Reich kämpfen.
den Menschen dieses frevelhafte Streben wehren.
Ihr, lieblichen Mädchen betöret sie
und führet sie in die Irrwege,
so, daß sie alle Spuren des Goldes
verlieren!
Ihr Ritter aber beginnt mit dem Kampf”

Und er erhob seine Stimme und sagte noch lauter:
“Sie nennen ihr Städtchen Goldkronach,
diese Krone aber soll schwach bleiben
Der Bürger Stolz und Gier,
verdamme ich auf ewig hier.
Bald wird ihnen ihr Gold fehlen
Und sie werden ihr Brot stehlen.
Die Krone wird fallen noch in dieser Nacht
Versiegen jeder Stollen und Schacht”
Da riefen die Ritter und Elfen mit einer Stimme

“Herr, gebiete über uns alle,
auf daß das Menschenwerk falle!.

Hierauf bereiteten die Elfen einen kostbaren Teppich aus, hoben den Thron mit dem König an langen Tragebalken empor und trugen ihn auf den Teppich.
Dort wünschte der König allen Untertanen eine gute Nacht, legte das Haupt in den Schoß seiner Lieblingselfe und schlief ein.
Von Goldkronach her schlug die Kirchturmuhr ein Uhr.
Der Bergbauer Reinhold setzte sich neben den Teppich, ermüdet wie er war, wollte auch ihn der Schlaf übermannen

Doch da traf ein Goldelflein zu ihm und sagte:
“Laß für nun das Graben sein!
Wir geben euch nur das Bestimmte,
wenn es auch nicht reicht und
ihr euch nicht bescheiden wollt,
spendet der Berg weiter kein Gold.
Ihr lebt nur oben auf dem Berg,
seine Gaben sind allein unser Werk.”

Als Reinhold Nagel am nächsten Tag seinem Bürgermeister und den Bürgern über sein Erlebnis berichtete, wollten sie ihn fast erschlagen, vor allem als er ihre Zukunft mit Armut und Not zu deuten versuchte.
Die Weissagung des Goldkönigs aber ist bald eingetroffen.
Die Goldfunde wurden immer spärlicher und versiegten gar bald.
Ob nicht der Goldkönig mit seinen Rittern, als Wächter des Goldberges und mit seinen Reigen tanzenden Elfen wieder hervortritt, wenn Raupen und Bagger beginnen wollen, dem Goldberg mit moderner Technik zu Laibe zu rücken??.
Seine Geister werden sich wieder wehren, in ihrer sanften Art, und wer sein Glück mit Lärm und Geschrei verkündet, mag an einen Spruch der Goldfeen erinnert sein:
Wir Elfen lieben still zu sein
denn laut ist nur der äußre Schein”

 

Die Firma Pegasus versuchte hier ab 1981 mit Bohr- und Schürfarbeiten den Bergbaubetrieb wieder anzukurbeln doch es wurde nur analisiert , die Auswertung am Schlegelberg ergab ca 11 Gramm pro Tonne Erzmaterial

Literatur:
K.Diezel, Oberfränkische Sagen, 1931
A.Wippenbeck, Oberfränkisches Sagengut, Coburg 1887
Dr.A Melzer, Sagen der Heimat, 1922
Kornsche Buchhandlung, Fränkische sagen und Geschichten, Nürnberg
Verlag Oldenburg, Oberfränkische Sagen München

 

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